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Bei einem BIOS-Update sollten Sie sich immer exakt an die Anweisungen des Herstellers halten. Es
empfiehlt sich, bevor Sie das Update durchführen, die alte BIOS-Version auf einer Diskette zu
sichern. Denn wenn beim BIOS-Update etwas schief geht, bootet der Rechner normalerweise nicht
mehr.
Viele moderne Mainboards haben eine Recovery-Funktion, die auch beim Flashen nicht überschrieben
werden kann. Das ca. 4 KB grosse Bootblock-BIOS ist in einem geschützem Bereich gespeichert und
kann nur rudimentäre Funktionen bereitstellen. Mit der Recovery-Funktion ist es möglich eine
DOS-Diskette zu booten und (nur) über eine ISA-Grafikkarte eine Anzeige auf dem Bildschirm
auszugeben. Die notwendigen Schritte zum Rückspielen der alten BIOS-Datei können aber auch ohne
Monitorbild ausgeführt werden.
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Die nachfolgend beschriebenen Massnahmen funktionieren nur mit Mainboards, deren BIOS mit
einer Recovery-Funktion ausgestattet ist (siehe Handbuch). Zum aktivieren der Funktion muss in
der Regel ein Jumper auf dem Mainboard in die Recovery-Position umgesteckt werden.
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Für ein AMI-BIOS gehen Sie, wenn im Handbuch nicht anders beschrieben, wie folgt vor:
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Benennen Sie die zuvor auf Diskette gesicherte alte BIOS-Datei, auf einem anderen Rechner, in
AMIBOOT.ROM um.
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Legen Sie die Diskette mit der umbenannten BIOS-Datei ins Laufwerk A und starten den PC neu
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Während des Bootvorgangs drücken Sie gleichzeitig die Tasten [Strg] und [Pos1]. So wird die
Sicherung zurück gespielt.
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Für ein AWARD-BIOS gehen Sie, wenn im Handbuch nicht anders beschrieben, wie folgt vor:
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Erstellen Sie auf einem anderen Rechner, eine DOS Boot Diskette mit dem Befehl:
FORMAT A: /S
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Kopieren Sie auf die DOS Boot Diskette das Flash-Programm und die zuvor gesicherte alte
BIOS-Datei.
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Erstellen Sie mit einem Texteditor z.B. Notepad eine AUTOEXEC.BAT mit folgendem Inhalt:
xflash.exe xbios.bin /py /sn. Für "xflash.exe" tragen Sie den Namen des Flash-Programms
ein und für "xbios.bin" tragen Sie den Namen Ihrer gesicherten BIOS-Datei ein. Die
Optionen "/py" bedeutet Progamm BIOS: yes und die "/sn" steht für security
copy: no.
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Booten Sie Ihren PC mit der Diskette. Das Bootblock-BIOS ist in der Lage, die autoexec.bat
abzuarbeiten und so die Sicherung zurück zuspielen.
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Für beide BIOS Versionen gilt:
Wenn kein Monitorbild zur Verfügung steht ist die Rücksicherung abgeschlossen, wenn das LED am
Diskettenlaufwerk erlöschen ist und eine Piepton ertönt. Schalten Sie dann den PC aus und setzen
den Recovery-Jumper wieder in die normale Position zurück.
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Viren wie das CIH-Virus, die das BIOS selbst flashen, können auch das Bootblock-BIOS
überschreiben und löschen.
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Einige Mainboard-Hersteller wie z.B. Asus (Crash-Free-BIOS), Aopen (Die-Hard-BIOS),
Fujitsu-Siemens (Recovery-BIOS), Gigabyte (Dual-BIOS) und MSI (Safe-BIOS) haben auf ihren neueren
Mainboards zwei BIOS-Versionen integriert, entweder vereint in einem Flash-ROM oder auf zwei
getrennten BIOS-Chips. Der Vorteil dieser Doppel-BIOS-Boards ist, geht beim Update des flashbaren
BIOS etwas schief, lässt sich das Mainboard mit der zweiten nicht löschbaren BIOS-Version immer
noch starten und das defekte BIOS reparieren. Zum aktivieren des zweiten BIOS muss entweder beim
Booten eine spezielle Tastenkombination gedrückt werden, oder auf dem Board muss zuvor ein Jumper
umgesteckt werden, damit der Rechner im "Wiederherstellungs-Modus" startet. Die genaue
Vorgehensweise für Ihr Mainboard entnehmen Sie bitte dem Handbuch. Die neusten Asus-Boards mit dem
AI-BIOS (Intelligent Auto-Recovered BIOS) haben sogar ein "selbstheilendes" BIOS bei dem
kaum noch etwas schief gehen kann.
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R. Kurscheid 06.2003 (aktualisiert)
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