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In den deutschen GSM-Mobilfunknetzen wurden die Teilnehmerrufnummern zuerst in dem 017x
Netz-Vorwahlbereich vergeben. Im Juni 1992 startete der erste deutsche GSM-(D)-Netzbetreiber
Mannesmann Mobilfunk (D2 Privat), heute Vodafone D2, mit
der Netzvorwahl 0172. Später bekam Vodafone D2 noch die Netzvorwahlen 0173 und 0174 zugeteilt.
Die Deutsche Telekom Mobilnet (D1 Telekom), später T-D1, heute
Telekom Deutschland, startete im Juli 1992 mit der
Netzvorwahl 0171, gefolgt von der 0170. Seit Oktober 1999 verwendet Telekom Deutschland auch die
Netzvorwahl 0175. Im Mai 1994 startete der erste deutsche GSM-(E)-Netzbetreiber, die
E-plus Mobilfunk GmbH mit dem E1-Netz und der Netzvorwahl 0177.
Später wurde E-plus auch die Netzvorwahl 0178 zugeteilt. Im Oktober 1997 startete der
Netzbetreiber Viag Interkom, heute o2 Germany
["O-Two"] mit dem E2-Netz und der Netzvorwahl 0179. Zeitgleich wurde (Viag Interkom)
o2 Germany auch die letzte verfügbare Netzvorwahl im 017x-Bereich, die 0176 zugeteilt. Die
Netzvorwahl 0176 wurde lange Zeit nur für interne Zwecke und für die
SMS-Zentralen (SMS-C)
genutzt. Seit Ende März 2003 teilt o2 Germany auch Kundenrufnummern unter der 0176 aus, die alle
achtstellig sind. Unter der Netzvorwahl 0179 bleiben die Rufnummern weiterhin siebenstellig.
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Nachdem alle Netzvorwahlen im 017x Bereich vergeben waren, genehmigte die Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post (RegTP), seit 12.07.2005 Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,
Telekommunikation Post und Eisenbahnen, kurz Bundesnetzagentur
(BNetzA) neue Netzvorwahlen im 016x-Bereich. Telekom
Deutschland erhielt daraufhin die Netzvorwahl 0160, Vodafone D2 die Netzvorwahl 0162 und E-plus
die Netzvorwahl 0163. Aber auch in diesen Vorwahlbereichen wurden die Rufnummern immer knapper,
sodass Telekom Deutschland unter der Vorwahl 0160 mittlerweile auch achtstellige Rufnummern
(0160 9+siebenstellige Rufnummer) vergibt. Es ist damit zu rechnen das zukünftig auch die
Netzvorwahl des im Jahr 1986 in Betrieb genommenen und am 31.12.2000 endgültig abgeschalteten
analogen C-Netzes (Netzvorwahl 0161) von Telekom Deutschland für das GSM Netz genutzt werden
kann. Da die restlichen 016x Vorwahlen schon von anderen Funkrufdiensten (Pager) wie e*message
(0164x/0168x), [Scall (0168x) seit Frühjahr 2002 abgeschaltet], e*Skyper (0169x), [Quix (0165x)
seit 1.1.2001 abgeschaltet und TeLMI (0166x) seit 13.12.2001 abgeschaltet], sowie von
Bündelfunknetzen wie z.B. dass der seit Ende November 2005 abgeschalteten Dolphin-Telecom
(01672) in Gebrauch sind oder waren, vergibt Telekom Deutschland auch GSM-Rufnummern in dem
ursprünglich nur für die UMTS-Mobilfunknetze vorgesehenen 015x-Vorwahlbereich. Seit 2001 werden
Rufnummern mit der Netzvorwahl 01511 und seit November 2005 mit der Netzvorwahl 01515 vergeben.
Später folgten noch die Netzvorwahlen 01512, 01514 und 01516. Vodafone D2 nutzt mittlerweile ebenfalls den 015x-Vorwahlbereich für GSM-Rufnummern mit den
Netzvorwahlen 01520, 01522, 01523, 01525 und ab 01. März 2014 auch die Netzvorwahl 01526.
Nach Bedarf vergibt
E-plus Rufnummern mit der Netzvorwahl 0157 und o2 Germany mit der Netzvorwahl
0159.
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Der ehemalige virtuelle GSM Netzbetreiber (MVNO => Mobile Virtual Network Operator)
Quam, ein Gemeinschaftsunternehmen von Telefónica Móviles
(Spanien) und Sonera (Finnland), nutzte seit dem GSM-Netzstart im November 2001 die Netzvorwahl
01505 für GSM/GPRS-Dienste. Durch ein nationales Roaming-Abkommen mit E-plus war es Quam möglich,
ein eigenes virtuelles GSM-Mobilfunknetz zu betreiben. Am 15.11.2002 (24 Uhr) wurde der
GSM/GPRS-Netzbetrieb wieder eingestellt.
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Auch MobilCom Multimedia beabsichtigte als
virtueller GSM-Netzbetreiber (MVNO) für seine UMTS-Kunden GSM/GPRS-Dienste anzubieten. Das
virtuelle GSM-Netz sollte, wie bei Quam, über nationales Roaming im GSM-Netz von E-plus
betrieben werden, als Netzvorwahl war die 0156 vorgesehen. Nach dem Scheitern der UMTS
Aktivitäten bei MobilCom wurde der Kooperationsvertrag mit E-plus im November 2002 beendet.
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Im Oktober 2006 startete vistream ,später Telogic als virtuelle Netzbetreiber
(MVNO => Mobile Virtual Network Operator). Vistream war einer 100-prozentigen Tochter der
Materna GmbH. Der MVNO betrieb ein eigenes Mobilfunk-Kern-Netzwerk mit eigenen
Servern, nutzt aber sonst die bestehende Infrastruktur von E-plus. Weil das
Unternehmen keine ihm selbst zugeteilte Vorwahl hat, wurde von E-plus die
komplette Vorwahl 01570 gemietet. Der Dienst von Telogic wurde am 31.07,2013
eingestellt. |
Im Juni 2011 startete Lycamobile als virtuelle Netzbetreiber
(MVNO => Mobile Virtual Network Operator). Lycamobile betreibt ein eigenes Mobilfunk-Kern-Netzwerk mit eigenen Servern, nutzt
aber sonst die bestehende Infrastruktur von Vodafone D2. Weil das Unternehmen keine ihm selbst
zugeteilte Vorwahl hat, wurde von Vodafone D2 die komplette Vorwahl 01521
gemietet. |
Im September 2013 startete Truphone als virtuelle Netzbetreiber
(MVNO => Mobile Virtual Network Operator). Truphone betreibt ein eigenes Mobilfunk-Kern-Netzwerk mit eigenen Servern, nutzt
aber sonst die bestehende Infrastruktur von Vodafone D2. Weil das Unternehmen keine ihm selbst
zugeteilte Vorwahl hat, wurde von Vodafone D2 die komplette Vorwahl 01529
gemietet. |
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Seit dem 1. November 2002 ist in den deutschen Mobilfunknetzen die mehrfach verschobene
Rufnummern-Portabilität (MNP)
eingeführt worden. In Folge dessen lässt sich die Netzzugehörigkeit einer Rufnummer anhand der
Netzvorwahl nicht mehr eindeutig zuordnen.
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R. Kurscheid 09.12.2013 (aktualisiert) |
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