Der im Jahr 2000 eingeführte General Packet Radio Service (GPRS) ist eine Weiterentwicklung des
GSM-Datendienstes. Im
Gegensatz zum leitungsvermittelten Daten-Modus
CSD/HSCSD wird beim
paketvermittelten GPRS keine direkte Verbindung für die Datenübertragung aufgebaut. Stattdessen
werden die zu übertragenden Informationen, wie bei einer TCP/IP Verbindung im Internet, in kleine
Datenblöcke (Pakete) aufgeteilt, parallel über verschiedene Funkkanäle übertragen und beim
Empfänger wieder zusammengesetzt. Die Anzahl der parallel nutzbaren Kanäle und die damit zu
erreichende Übertragungsgeschwindigkeit ist primär vom verwendeten GPRS-Endgerät abhängig. Pro
Kanal ist dabei eine Brutto-Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 13,4 Kilobit pro Sekunde
(kBit/s) möglich. Zurzeit liegt die maximale Datenübertragungsrate mit 85,6 kBit/s um bis zu
fünfmal höher, als beim leitungsvermittelten CSD-Modus mit 9,6/14,4 kBit/s. Theoretisch sind mit
der GPRS-Technik bis zu 171,2 kBit/s möglich, wenn alle acht GSM-Zeitschlitze genutzt werden. Die
zur Verfügung stehende Bandbreite in einer Funkzelle wird dynamisch unter den aktiven Nutzern
aufgeteilt. Ein weiterer Vorteil von GPRS ist, dass im Netz eingebuchte Teilnehmer praktisch
permanent online sein können, weil die Datenübertragung primär nicht nach der Verbindungszeit,
sondern nach dem tatsächlich versendeten und empfangenen Datenvolumen abgerechnet wird.
|